Jedes hohle Objekt, auch jeder Raum lässt sich in eine Camera obscura verwandeln, einfach indem man es bis auf eine kleine Öffnung verdunkelt.
Die Begehung einer Camera obscura ist eine besondere Erfahrung: Für das Bilderlebnis muss der Betrachter in die völlige Dunkelheit der Camera obscura eintreten und warten, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Erst nach einiger Zeit erscheint, auf der gegenüberliegenden Wand der Öffnung, die umgekehrte Projektion dessen, was sich vor dem Fenster befindet.
Die Wahrnehmung erfordert Zeit. Nur langsam wird das Bild sichtbar und erzeugt das Gefühl, in
einer anderen Welt zu sein, nicht unähnlich der eines Tauchers unter Wasser. Je länger man sich in dem Raum befindet, desto mehr vertieft man sich in die Welt der Camera obscura und verliert jegliches Zeit- und Raumgefühl.