André Werner
Sinta Werner
Sehnsucht nach dem Jetzt | Schloss Biesdorf
Eröffnung/ Opening: 23. Februar 2020, 18 Uhr
Ausstellung vom 23. Februar – 10. Mai 2020,
Gute Nachrichten – ab 11. Mai wiedereröffnet und bis 4. Juni verlängert!
Schloss Biesdorf, Berlin
Atsushi Fukunaga | Renate Herter | Jörg Jantke | Andreas Kempe | Ulrike Kötz | Bärbel Möllmann | Ulrike Möschel | Michael Morgner | Julia Murakami | Annette Peuker-Krisper | Daniel Rode | Andreas Sachsenmaier | Thyra Schmidt | Joachim Seinfeld | Axel Töpfer + Jo Preußler | Rebecca Ann Tess | Klaus Walter | André Werner | Sinta Werner
Online-Diskussion zur „Sehnsucht nach dem Jetzt“
Streaming am 4.4.2020 von 16:00 bis 17:30 Uhr bei Facebook
Wie gehen zeitgenössische Künstler*innen mit dem Thema Zeit um? Wie beeinflussen die digitalen Medien die Wahrnehmung von Zeit? Diese und andere Fragen zum Thema der Ausstellung Sehnsucht nach dem Jetzt werden im Live-Künstlergespräch diskutiert.
Es diskutieren:
Sabine Maria Schmidt (Moderatorin, Kunstkritikerin), Andreas K. Öhler (Autor und Journalist „Die Zeit“), Jo Preußler (Künstler) Renate Herter (Künstlerin) und Bärbel Möllmann (Mit-Kuratorin der Ausstellung)
Kuratiert von Andreas Sachsenmaier, Joachim Seinfeld, Bärbel Möllmann, Karin Scheel
Auf Grund der aktuellen Umstände ist die Ausstellung leider vorerst bis zum 10. Mai geschlossen. Weitere Informationen folgen demnächst.
Wann genau ist JETZT? Wann wird Vergangenheit zum JETZT? Wann beginnt die Zukunft nach dem JETZT?
Das Jetzt – das ist dieser flüchtige und so schwer fassbare Moment des Gegenwärtigen. Aber was ist das eigentlich genau?
Damit das Jetzt (be)greifbar werden kann, muss das, was davor und das, was danach liegt, mitgedacht werden. Diese drei Phasen – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – bilden die Schwerpunkte dieser dreiteiligen Ausstellung, wobei jeder Zeit eine kulturelle und gesellschaftspolitische Dimension zugeordnet wird. Die Ausstellung hier im Schloss Biesdorf setzt sich vor allem mit der Gegenwart und dem künstlerischen Schaffensmoment auseinander, da die Künstler behaupten, dass der Moment, das Jetzt, am ehesten im Augenblick des (künstlerischen) Schaffensprozesses eingefangen werden kann.
Das Jetzt
Doch ist das Jetzt überhaupt zu fassen, oder nicht bereits verflossen, sobald wir es uns bewusst machen? Diese Frage und der Umgang damit scheint für uns Menschen immens wichtig zu sein. Die Sehnsucht nach dem Jetzt, ebenso wie das Scheitern daran, wurden und werden sowohl von den großen Religionen als auch der Philosophie behandelt.
Die Menschen haben sich etliche Strategien erdacht, um selbstvergessen den Moment, und nur den Moment, zu leben. Der (positive) Moment soll genossen werden, das Ausblenden von Vergangenheit und Zukunft zu größtem Glück führen. Nicht stoische Gelassenheit, sondern ekstatische Erfüllung.
Wir sehnen uns nach Erfüllung im Jetzt, hoffen jedoch immer auf eine bessere Zukunft; ob hier oder im Jenseits – je nach Weltanschauung, so dass wir nicht zur Ruhe kommen. Ein Widerspruch des menschlichen Lebens, der wahrscheinlich nicht zu lösen ist. Wie sagte Pascal: „Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu verbleiben mögen“.
Aber nicht nur der Gedanke an die Zukunft hält uns vom Verharren im Jetzt ab; auch die Vergangenheit. Wir reflektieren sie, um daraus für das Heute und das Morgen zu lernen. Oft ärgern wir uns über unsere Unzulänglichkeiten in einem vergangenen Moment, ohne unsere Verhaltensmuster wirklich zu verändern. Dabei liegt das eigentliche Risiko im Jetzt. Jetzt können wir wirklich versagen, falsche Entscheidungen treffen, unwiederbringliche Fehler begehen, verletzt und abgelehnt werden. Jeder Schritt, jede Entscheidung, jede Tätigkeit kann zum Erfolg (Zufriedenheit und Glück) oder zum Scheitern führen.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Zeitung, die kostenlos – aber nicht umsonst – im Schloss Biesdorf abgeholt werden kann. Alternativ kann sie hier auch online gelesen werden.
Die Ausstellung wird aus Mitteln des Ausstellungsfonds Kommunale Galerien und der Projektförderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa gefördert.